PDF HandShake UB64 Benutzerhandbuch (Version 5.0.0)  
 

17 Transparenzen in PDF

Der PDF-Standard unterstützt seit Acrobat 5 (PDF 1.4) Transparenzen und wird von Adobe ständig verbessert. Neuere Versionen von Layoutprogrammen, wie z. B. Adobe InDesign, Adobe Illustrator, QuarkXPress1 oder Esko ArtPro, können PDF-Dokumente mit sich überlagernden transparenten Objekten und Schlagschatten erzeugen.

Werden PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, auf einem PostScript-Drucker ausgegeben, muss die Druckanwendung die Transparenzen reduzieren, da PostScript keine Transparenzen unterstützt. Acrobat Distiller2 kann PostScript-Eingangsdateien verarbeiten und unterstützt Transparenzen mittels der PostScript-Erweiterung „pdfmark“, die in der „pdfmark Reference, Adobe Acrobat SDK Version 8.0“ von 2006 definiert ist.

PDF HandShake ist in der Lage, PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, in PostScript-Dateien mit „pdfmark“-Konstrukten umzuwandeln. Acrobat Distiller 8 kann daraus wieder PDF-Dokumente mit Transparenzen erzeugen. Weiterhin können sowohl ImageServer als auch PrintPreview PostScript-Dateien mit „pdfmark“-Konstrukten in Rasterbilder mit korrekt dargestellten Transparenzen wandeln.

Möchten Sie PostScript-Drucker (oder eine andere PostScript verarbeitende Software als Acrobat Distiller 8, PrintPreview oder ImageServer) verwenden, werden Sie als Eingangsdaten wahrscheinlich kein PostScript mit „pdfmark“-Konstrukten nutzen können.

17.1 Transparenzenverarbeitung in PDF HandShake

17.1.1 PDF-Transparenzen beim Drucken

Mit der Option PDF Transparency (HELIOS Admin Druckereinstellungen) lässt sich festlegen, ob das Drucken von PDF-Dokumenten, die transparente Objekte enthalten (über das HELIOS Acrobat Plug-in, den Befehl „pdfprint“ oder aus einem OPI-Prozess, in dem platzierte Layoutbilder durch hochaufgelöste PDFs ersetzt werden), zu einer Fehlermeldung führt oder ob PostScript mit „pdfmark“-Konstrukten erzeugt wird. Die Option PDF Transparency ist auf HELIOS Druckerwarteschlangen standardmäßig abgeschaltet. Beachten Sie bitte, dass es nur eine sehr begrenzte Anzahl von Druckern und PostScript-verarbeitenden Anwendungen gibt, die PostScript mit „pdfmark“-Konstrukten korrekt wiedergeben können. Fast alle Drucker und PostScript-verarbeitenden Anwendungen ignorieren die „pdfmark“-Konstrukte für Transparenzen und tauschen transparente Objekte „heimlich“ gegen nicht-transparente Objekte aus, was dann zu einer optisch falschen Ausgabe führt.

17.1.2 PDF nach EPSF wandeln und EPSF-Layouts von PDF-Dokumenten erzeugen

PDF-Dokumente können mit dem HELIOS ImageServer Tool „layout“ im Konvertierungsmodus, also mit der Option -l, sowohl in vektorbasierte als auch in rasterbasierte EPSF-Dateien umgewandelt werden. PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, lassen sich mit PDF HandShake und ImageServer in rasterbasierte EPSF-Dateien oder andere Rasterbildformate umwandeln. Die Umwandlung von PDF-Dokumenten mit Transparenzen in vektorbasierte EPSF-Dateien erzeugt standardmäßig EPSF-Dateien mit „pdfmark“-Konstrukten. Da die Zahl der Drucker bzw. PostScript verarbeitenden Anwendungen, die solche EPSF-Dateien richtig verarbeiten können, begrenzt ist, können Sie die Erzeugung von „pdfmark“-Konstrukten in vektorbasierten EPSF-Ausgabedaten mit der Option -o PDFTransparency=FALSE unterbinden. Wird diese Option gesetzt, bricht „layout“ die Umwandlung mit einer Fehlermeldung ab, falls das PDF-Quelldokument Transparenzen enthält. Dieselbe Regel gilt für die EPSF-Layouterzeugung von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten.

17.1.3 OPI-Workflow: Hochaufgelöste PDF-Dokumente mit Transparenzen

PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, können als hochaufgelöste Bilddateien in OPI-Workflows genutzt werden, wenn das Ausgabegerät oder die verarbeitende Software „pdfmark“-Konstrukte unterstützt, (z. B. eine „PDF erzeugen“-Warteschlange). Sie sollten allerdings den OPI-Server so konfigurieren, dass rasterbasierte Layoutdateien aus den hochaufgelösten PDF-Bilddateien erzeugt werden, da Layoutanwendungen wie z. B. InDesign und QuarkXPress vektorbasierte EPSF-Layoutdateien mit „pdfmark“-Konstrukten nicht korrekt darstellen können. Wenn Sie PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, von OPI-Workflows ausnehmen möchten, müssen Sie die Präferenz Global/​Opi/​PDFTransparency auf FALSE setzen.

17.1.4 Vorschau von PDF-Dokumenten mit Transparenzen in PrintPreview

Das Drucken von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten, über „pdfprint“ oder das Acrobat PDF HandShake Plug-in auf eine „Druckvorschau“-Warteschlange wird voll unterstützt.

17.2 Distiller 8 für die Verarbeitung von PDF HandShake Ausgabedaten mit Transparenzen konfigurieren

Ältere Acrobat Distiller Versionen (vor Version 8) eignen sich nicht für PDF HandShake Ausgabedaten, die Transparenzen enthalten. Standardmäßig unterstützt Distiller ab Version 8 keine „pdfmark“-Konstrukte für Transparenzen. Die Unterstützung von Transparenzen kann in Distiller 8 nicht im Dialog Adobe PDF-Einstellungen bearbeiten... angepasst werden, sondern wird in der Datei „Adobe PDF-Einstellungen“ festgelegt. Diese Datei wird auf Macs normalerweise in „/​Library/​Application Support/​Adobe/​Adobe PDF/​Settings/​“ gespeichert. Alle ausgelieferten „Adobe PDF Settings“ haben das Transparenzen-Feature in Distiller deaktiviert. Um diese einzuschalten, müssen Sie diese Textdatei bearbeiten und die Vorgabe für \​AllowTransparency von FALSE auf TRUE setzen. Verarbeitet der Distiller eine PostScript-Datei, die „pdfmark“-Transparenzen enthält und ist \​AllowTransparency FALSE, gibt der Distiller einen Fehler aus.

17.3 Grenzen der Unterstützung von PDF-Transparenzen in ImageServer und PrintPreview

  1. Das Drucken von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten, auf Druckerwarteschlangen mit dem Ausgabefarbraum CIELab ist nicht erlaubt und erzeugt einen Fehler.

  2. Die separierte Ausgabe von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten, kann bei der Verwendung von nicht-separierbaren sogenannten „blend modes“ zu einer optisch fehlerhaften Ausgabe führen. Nicht-separierbare „blend modes“ stellen einen Teil des PDF-Transparenzenmodells dar.

  3. PDF HandShake verfügt über ein ausgeklügeltes eingebautes Farbmanagement. PDF HandShake wandelt die Farben von in PDF-Dokumenten befindlichen Objekten in den Farbraum des gewählten Ausgabegerätes um, bevor diese für Transparenzenberechnungen genutzt werden. Diese Kombination von Farbmanagement und Transparenzenberechnung kann zu unerwünschten Farbvariationen in Bezug auf die sichtbare Ausgabefarbe führen.

  4. Kombinationen von PDF-Transparenzen und Schmuckfarben oder Überdrucken sind kritisch. PDF-Dokumente, die solche Kombinationen aufweisen, werden vermutlich nicht immer gleich erscheinen, wenn unterschiedliche Programme zum Betrachten oder Bearbeiten von PDF-Dokumenten verwendet werden oder verschiedene Optionen in Programmen zum Betrachten oder Bearbeiten von PDF-Dokumenten gesetzt wurden.

17.4 Fehlerbehebung bei PDF-Transparenzen

Unterschiedliche Workflows, verschiedene PDF- und Bildbetrachtungsprogramme, wie OS X Vorschau, Adobe Acrobat oder Photoshop, sowie unterschiedliche Einstellungen in diesen Programmen, liefern hierfür tendenziell stark voneinander abweichende Ergebnisse. Sie sollten dies bedenken, wenn Sie mit PDF HandShake ein PDF-Dokument gedruckt haben und transparente Objekte fehlen.

Die Option Vorschau für Überdrucken in Adobe Acrobat kann erheblichen Einfluss darauf haben, wie das Dokument angezeigt wird. Haben Sie solch ein PDF-Dokument, das Transparenzen enthält, betrachten Sie dieses bitte mit Adobe Acrobat und schalten Sie die Option Vorschau für Überdrucken abwechselnd ein und aus. Erscheinen einige Elemente mit der einen Einstellung und verschwinden wieder mit der anderen, müssen Sie wahrscheinlich die Optionen DeviceN/PostScript 3 (HELIOS Admin) oder PreserveDeviceN (Acrobat PDF HandShake Plug-in) setzen. Hilft dieses Vorgehen nicht, müssen Sie das PDF-Dokument (mit veränderten Einstellungen) im DTP-Programm noch einmal neu erstellen.



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HELIOS Handbücher 1. April 2020