5 PDF HandShake mit HELIOS Admin einrichten
5.1 Zugang zu HELIOS Admin
PDF HandShake kann problemlos von jedem Ihrer Client-Computer aus konfiguriert werden.
Dieses Kapitel beschreibt die Verwendung von HELIOS Admin zur Konfiguration von qualitativ hochwertiger Farbanpassung für zu druckende PDF-Dateien. Zusätzlich können Sie in diesem Programm Parameter für Layouterzeugung festlegen (wenn Sie auch ImageServer nutzen).
Bevor Sie das Admin-Programm öffnen, sollten Sie das "ICC-Profiles"-Volume mounten. Dieses Volume wurde automatisch während der Installation erstellt und enthält eine große Anzahl von Profilen, die Sie nun nutzen können. Falls Sie Ihre eigenen Profile haben und diese an einem anderen Platz aufbewahren, sollten Sie diese in das "ICC-Profiles"-Volume verschieben. In den obersten Ordnern "Printer", "Scanner" und "Monitor" können Sie - sofern Sie als user "root" angemeldet sind - jederzeit Unterverzeichnisse anlegen (siehe Abb.
3).
Abb. 3: Inhalt des "ICC-Profiles"-Volumes
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5.2 PDF HandShake Optionen
5.2.1 Serverweite Konfiguration für PDF
Öffnen Sie zunächst das Menü
Settings und wählen Sie
PDF HandShake Settings aus, um den Dialog für die PDF HandShake Serverkonfiguration zu öffnen (siehe Abb.
4).
Abb. 4: Öffnen des
PDF HandShake Settings-Dialogs
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Über die Aufklappmenüs können Sie ein RGB- und ein CMYK-Standardbildprofil für Ihre PDF-Dokumente auswählen. Diese Profile werden als Eingangsprofile für die Umwandlungen von Farbdaten benutzt, wenn die PDF-Dateien, die Sie drucken wollen, noch nicht mit speziellen Profilen versehen sind.
Die in Abb.
4 abgebildeten Standardprofile werden automatisch nach der Produktinstallation ausgewählt. Sie sind beide im "ICC-Profiles"-Volume auf Ihrem Server verfügbar. Sie können auch Ihre eigenen Vorgaben über die Schaltfläche
Browse- definieren. Amerikanische Kunden sollten z. B. zu einem SWOP CMYK-Profil wechseln.
Umgehen Sie die Farbumwandlung von
White,
Black oder
Gray eingefärbten Objekte in PDF-Dateien, so dass die ausgewählten Farben - auch bei aktiver Farbanpassung - beibehalten werden. So werden z. B. grauer Text und Vektoren in Grau/RGB/CIE-Lab/Indiziert Farbräumen erkannt und nach
Gray only für die CMYK-Ausgabe gewandelt, wenn die Option
Gray aktiv ist. Diese Optionen sind nur dann verfügbar, wenn ImageServer auf dem Host installiert ist. Andernfalls sind sie ausgegraut (siehe Kapitel
5.3 "Weitere Optionen für ImageServer-Anwender").
5.2.2 Konfiguration von Druckerwarteschlangen für PDF
Um spezifische Parameter für Druckerwarteschlangen einzustellen, öffnen Sie den gewünschten Drucker aus der Liste
Printers und gehen sie auf
OPI/ICC um den Dialog in Abb.
5 zu öffnen.
Abb. 5: Festlegen von OPI/ICC-Vorgaben für eine bestimmte Druckerwarteschlange
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Check ICC-Profiles for Pictures
Diese Option ist nur für OPI gedacht. Sie können sie aktivieren oder deaktivieren - solange ImageServer nicht auf dem Server installiert ist, macht es keinen Unterschied.
Die Einstellung
Default Printer Profile lässt Sie das richtige Profil für Ihr Ausgabegerät auswählen und dient gleichzeitig dazu, die Farbanpassung für diese Druckerwarteschlange zu aktivieren. Das Aufklappmenü enthält vier verschiedene Optionen:
- None
Deaktiviert die explizite Farbanpassung in der Drucker-warteschlange. Das heißt nicht, dass dort gar keine Farbanpassung stattfindet. Falls Sie Farbauszüge drucken und Ihre PDF-Datei z. B. RGB- oder Lab-Elemente enthält, werden diese "hinter den Kulissen" in CMYK umgerechnet. Für diese Transformationen nutzt der Server Euroscale als vorgegebenen CYMK-Standard. Wenn Sie nicht auf der Basis von Euroskala arbeiten möchten, müssen Sie ein Druckerprofil bestimmen, in dem Sie die Option Other- des Aufklappmenüs verwenden.
- EBU RGB
Kann gewählt werden, wenn Sie ein Dokument für die weitere Nutzung am Monitor ausgeben wollen.
- Lab D65
Diese Einstellung eignet sich am besten, wenn Sie einen geräteunabhängigen Ausgabefarbraum auswählen und die Separation dem endgültigen PostScript-RIP überlassen wollen. In diesem Fall müssen Sie ein Level 2 (oder 3) Ausgabegerät haben. Das RIP wird dann mit einem speziellen Color Rendering Dictionary (CRD) initialisiert und die Separation nach CMYK unter Verwendung dieses CRDs durchgeführt. Dieser Workflow könnte sinnvoll sein, wenn Sie Ihre Dokumente (z. B. Zeitschriften) an verschiedene Produktionsstätten schicken müssen. Ihr Druckjob ist noch nicht für ein bestimmtes Ausgabegerät separiert und der Lab D65-Farbraum ist geräteunabhängig. Die jeweiligen RIPs passen die Farbinformationen dann an den Farbraum der jeweiligen Druckmaschine an, so dass die Ausgabeergebnisse alle identisch sein sollten.
Wenn Sie als Standard-Druckerprofil kein Profil aus dem Aufklappmenü verwenden möchten, können Sie ein Profil, das Sie an einer anderen Stelle auf dem Server gespeichert haben, zuweisen. Klicken Sie dazu auf die Schaltfläche
Browse-.
Hier können Sie das passende Profil für Ihren Proofdrucker auswählen. Diese Einstellung ist nur verfügbar, wenn Sie ein anderes Standard-Druckerprofil als
EBU RGB oder
Lab D65 ausgewählt haben.
Wie bereits unter
Default Printer Profile beschrieben, können Sie auch ein Standard-Proofprofil definieren, das nicht im Aufklappmenü aufgeführt ist. Klicken Sie dazu auf die Schalfläche
Browse-.
Hinweis: Sie können im Abschnitt Profilinformation in Kapitel 4 "Bevor Sie beginnen" weitere Informationen über die Farbanpassung von PDF-Dateien während des Druckens nachlesen.
Für Hintergrundinformationen über Farbanpassung und Proofs lesen Sie bitte Anhang A 2 "Farben, Farbanpassung - Konzepte".
PostScript 3/ DeviceN Output
Die Option
PostScript 3/DeviceN Output zeigt nur in Zusammenhang mit der OPI-Bildersetzung Auswirkungen. Möchten Sie ein PDF-Dokument verwenden, bei dem die Ausgabe für PostScript 3/DeviceN optimiert ist, müssen Sie das "pdfprint" Programm benutzen und mit der richtigen Option drucken (siehe Kapitel
8.1 "pdfprint"):
pdfprint -o preservedevicen
5.3 Weitere Optionen für ImageServer-Anwender
5.3.1 Serverweite Konfiguration für PDF (OPI)
Wenn ImageServer auf Ihrem Server installiert ist, stehen Ihnen einige Optionen im Dialog
PDF HandShake Settings zur Verfügung (Abb.
6). Öffnen Sie den Dialog, wie in Kapitel
5.2.1 "Serverweite Konfiguration für PDF" beschrieben.
Abb. 6:
PDF Settings-Dialog (ImageServer installiert)
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Die Einstellung
PDF OPI Layout Generation aktiviert die PDF-Dienste auf dem OPI-Server. Dadurch werden aus hochaufgelösten PDF-Dateien EPSF-Platzierungsbilder erzeugt. Bitte beachten Sie, dass die Option
Create Layouts im Einstellungsdialog des Volumes ebenfalls aktiviert werden muss, um die generelle Erzeugung von Platzierungsbildern zu ermöglichen (siehe dazu auch das entsprechende Kapitel im ImageServer Handbuch). Ist
Create Layouts aktiviert,
PDF OPI Layout Generation aber noch nicht, dann erzeugt der OPI-Server auf diesem Volume zwar automatisch Platzierngsbilder - jedoch nicht für PDF-Dateien.
"Antialiasing" ist eine Methode zum Glätten von Konturen. Die Option ist nur für die Bildschirmvorschau von EPSF-Dateien, die der OPI-Server aus den originalen PDF-Daten erzeugt hat, gedacht. Selbst wenn Antialiasing für alle Elemente des Dokuments angewandt wird, ist der Effekt für Textelemente am offensichtlichsten. Ein Beispiel für Antialiasing sehen Sie in Abb.
7. Die erste EPSF-Datei wurde mit Antialiasing erzeugt, die Zweite ohne. Die Lesbarkeit der ersten Datei ist auf einem Bildschirm viel besser.
Antialias Screen Preview ist standardmäßig aktiviert.
Abb. 7: Beispiel einer geglätteten Bildschirmvorschau
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5.3.2 Konfiguration von Druckerwarteschlangen für PDF (OPI)
Markieren Sie einen Drucker in der Liste
Printers und öffnen Sie dann den Dialog
OPI/ICC wie in Abb.
8 gezeigt. Wie Sie sehen, hat sich der Dialog verglichen mit dem, den Sie eventuell schon von der Konfiguration der ImageServer-Druckerwarteschlangen kennen, nicht verändert. Alle Optionen in diesem Dialog sind nun auch für PDF verfügbar.
Hinweis: Weitere Informationen zu Standardprofilen finden Sie in Kapitel 5.2.1 "Serverweite Konfiguration für PDF".
Abb. 8: Konfiguration der Druckerwarteschlange
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Bitte lesen Sie das entsprechende Kapitel Ihres ImageServer Handbuchs, um weitere Informationen zu dem oben abgebildeten Dialog zu erhalten.
Check ICC Profiles for Pictures
Bitte beachten Sie, dass die Funktionalität der Einstellung
Check ICC Profiles for Pictures erweitert wurde. Diese Option veranlasst den OPI-Server, für jede Bilddatei und jedes PDF-Dokument zu prüfen, -
- - ob alle Bildprofile, die an irgendeine der auszugebenden Bilddateien "getagged" sind, verfügbar sind, und
- - ob Bilder und Dateien im Druckjob "getagged" sind
Der Server stoppt den Druck automatisch, falls ein Profil fehlt oder eine Datei noch nicht "getagged" ist.
5.4 ICC-Einstellungen (HELIOS Admin)
Diese Funktion bietet verschiedene Strategien für die Konvertierung eines Bildes von einem Farbraum in den anderen. Dabei stehen 5 voreingestellte Modi zur Verfügung (
Automatic,
Perceptual,
Relative,
Colorimetric,
Saturation,
Absolute Colorimetric), die im HELIOS Admin Dialog
OPI/ICC frei auswählbar sind (Abb.
9):
Abb. 9: HELIOS Admin Dialog "ICC Intents"
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Hinweis: Bitte verändern Sie die Einstellung Automatic nicht ohne besonderen Grund. Ihre Profilierungssoftware erklärt die Bedeutung der jeweiligen Intents.
5.4.1 Schmuckfarbeneditor
HELIOS Admin beinhaltet einen Schmuckfarbeneditor, mit dem der Benutzer eine Vorschau-Farbe für einen beliebigen Schmuckfarbennamen definieren kann. Dadurch kann PDF HandShake Schmuckfarbenobjekte in die Farbvorschau einbinden. Dies kann bei vorseparierten PDF-Dokumenten der Fall sein. Eine Beschreibung des Schmuckfarbeneditors finden Sie im ImageServer Handbuch.