Das Indexserver-Programm („indexsrv“) indiziert Dateiinhalte sowie Metadaten. Es wird vom HELIOS Service Controller gestartet („srvsrv“; siehe HELIOS Base Benutzerhandbuch). Darüber hinaus kann es für administrative Zwecke manuell als Programm aufgerufen werden, z. B. um die Indexdatenbank neu anzulegen oder zu aktualisieren (re-indexing).
indexsrv -r <dir> [options] (Verzeichnis erneut indizieren) indexsrv -c <file> (Einzelne Datei erneut indizieren) indexsrv -O <volume> [options] (Indexdatenbank optimieren) indexsrv -b <volume> <cmd ...> (Volume für Datensicherungen sperren) indexsrv -h (Hilfe)
Das Verzeichnis <dir> oder die Datei <file> müssen in einem HELIOS Volume liegen, für welches die Indizierung aktiviert ist.
Indexdatenbank für alle Dateien im angegebenen
Verzeichnis samt Unterverzeichnissen aktualisieren. Ohne die Option -f
werden
Dateien nur erneut indiziert, wenn sie seit dem letzten Indizierungsprozess
geändert wurden (vergl. Option -s
).
Indexdatenbank für die Datei <file>
aktualisieren. Die Datei wird, unabhängig vom Änderungsdatum, erneut indiziert.
Optimiert die internen Datenstrukturen der
Indexdatenbank für das Volume <volume>
. Dies sollte von Zeit zu Zeit
durchgeführt werden, damit die Datenbank nicht unbegrenzt anwächst. Wird * für
<volume>
angegeben, werden sämtliche indizierten Volumes optimiert.
Je nach verwendeter Shell muss der Asterisk in Hochkommata ('*')
eingefasst werden, damit er von der Shell nicht fehlinterpretiert wird.
Stoppt Aktualisierungen der
Indexdatenbank für das Volume <volume>
und führt einen Befehl oder
ein Skript aus. Wenn das Skript durchgelaufen ist, wird der Normalbetrieb der
Indexdatenbank wieder aufgenommen. Dieser Modus eignet zur Datensicherung
von Indexdatenbanken.
Ähnlich dem UNIX Programm „xargs“ wird das Muster {}
in den Argumenten
durch den Pfad zur Indexdatenbank ersetzt.
-r
setzen:Sämtliche bereits vorhandenen Indexdaten vor der
Neuindizierung löschen. Dadurch wird ein kompletter Neuaufbau der
Indexdatenbank erzwungen. Dies ist obligatorisch, nachdem der Befehl
rebuild -f
aufgerufen wurde,
da sich die Datei-IDs geändert haben könnten.
Eine Liste durch Kommata getrennter Suffixe. Alle Dateien mit diesem Suffix werden, unabhängig von ihrem Änderungsdatum, neu indiziert. Diese Option ist von Nutzen, wenn ein Plug-in für einen Inhaltstyp aktualisiert wurde.
Gibt die Anzahl gleichzeitig laufender Neuindizierungen vor. Diese Option überschreibt die Präferenz MaxProc.
Nicht-interaktiver Modus. Fehler werden in die Systemmeldungen
geschrieben und beenden mit einem Code ≠ 0
.
Listet die bearbeiteten Verzeichnisse auf.
Listet die bearbeiteten Dateien und Verzeichnisse auf.
Zeit (in Sekunden) bis zum Timeout für das Indizieren. Diese Option überschreibt die Präferenz RunTime.
Zeit (in Sekunden) bis das Indizieren gestoppt wird nachdem das Timeout abgelaufen ist. Diese Option überschreibt die Präferenz TermTime.
# /usr/local/helios/sbin/indexsrv -r /demovol
Obligatorisch, nachdem der Befehl rebuild -f
aufgerufen wurde,
da sich die Datei-IDs geändert haben könnten.
# /usr/local/helios/sbin/indexsrv -f -r /demovol
Die CPU-Last dadurch eingrenzen, dass nur zwei gleichzeitig laufende Indizierungsprozesse erlaubt werden.
# /usr/local/helios/sbin/indexsrv -p 2 -r /demovol
# /usr/local/helios/sbin/indexsrv -v -s jpg -r /demovol
Datensicherung der Indexdatenbank vornehmen ohne den Server zu stoppen. Die Integrität der Indexdatenbank bleibt dabei erhalten.
# indexsrv -b /demovol cp {} /Backups/DB/Index_DB
Für sinnvolle Einträge von indizierten Daten in der Datenbank müssen verschiedene Dateitypen unterschiedlich gehandhabt werden.
Daher gibt es folgende HELIOS Indizierungsmodule: „oiindexer“, „txtindexer“, „annotationindexer“, „pdfindexer“, „officeindexer“, „mediaindexer“, „zipindexer“ und “indesignindexer”. Einige Attribute (Dateiname, Änderungsdatum und Finder-Kommentare) werden für sämtliche Dateien und Ordner indiziert.
Mit dem HELIOS SDK können Drittanbieter eigene Module erstellen. Details hierzu finden Sie unter www.helios.de/web/DE/support/sdk.html
Das Modul „oiindexer“ („HELIOSDIR/lib/oiindexer.so“) wird für sämtliche Bilddateiformate, die von HELIOS unterstützt werden, verwendet. Es liest die EXIF-, IPTC- und XMP-Metadaten aus den Bilddaten und setzt die entsprechenden Attribute in der Datenbank.
Das Modul „txtindexer“ („HELIOSDIR/lib/txtindexer.so“) speichert einen Volltext-Index von Textdokumenten in der Datenbank. Standardmäßig wird „txtindexer“ für „.txt“-, „.c“- und „.h“-Dateien verwendet. Dies lässt sich mit der Präferenz Suffixes steuern. „txtindexer“ kann so konfiguriert werden, dass eine Liste von zu überspringenden Wörtern (skip words) bei der Indizierung ausgelassen wird, siehe auch die Präferenz FilterDB.
Das Modul „annotationindexer“ („HELIOSDIR/lib/annotationindexer.so“) dient dazu, Dateien mit dem Suffix „.annotation“ zu lesen. Diese Dateien werden von der Anmerkungsfunktionalität in HELIOS WebShare erzeugt. Es wertet Autor, Projekttitel, Dateistatus und Fälligkeitsdatum aus.
Das Modul „pdfindexer“1 („HELIOSDIR/lib/pdfindexer.so“) speichert einen Volltext- und Formularfeld-Index von PDF-Dokumenten in der Datenbank.
Ist bei der Volltextindizierung PDF HandShake installiert, erhöhen sich Qualität und Geschwindigkeit der Indizierung.
Das Modul „officeindexer“1 („HELIOSDIR/lib/officeindexer.so“) wird verwendet, um eine Volltextindizierung von Office- und OpenOffice-Dokumenten vorzunehmen. Darüber hinaus importiert es eine begrenzte Anzahl von Dokumenten-Metadaten, die zur Zeit noch nicht nativ unterstützt werden.
Das Modul „mediaindexer“ („HELIOSDIR/lib/mediaindexer.so“) liest „mp3“-, „wma“-, „wmv“-, „m4p“-, „m4a“-, „aax“- sowie „mov“-Metadaten aus Audio- bzw. Videodateien und schreibt die entsprechenden Attribute in die Datenbank.
Das Modul „indesignindexer“ („HELIOSDIR/lib/indesignindexer.so“) wird verwendet, um einen Index der XMP-Metadaten in InDesign-Dokumenten zu erzeugen.
Das Modul „zipindexer“ („HELIOSDIR/lib/zipindexer.so“) sammelt alle Dateinamen der in der Zip-Datei enthaltenen Dateien in der Volltext-Datenbank.
Sie können die Datei „HELIOSDIR/var/conf/indexsuffixmap“ verwenden, um Inhaltstyp und Objektart von Dateien, für die kein passendes Indizierungsmodul zur Verfügung steht, zuzuweisen. Jede Zeile dieser Textdatei sieht wie folgt aus:
Suffix, kMDItemContentType, kMDItemKind
wobei Kommentarzeilen (Zeilen, die mit einem #
beginnen)
ignoriert werden.
# Index Server suffix map html, public.html, HTML document ps, com.adobe.postscript, PostScript