HELIOS EtherShare OPI 2.1 Benutzerhandbuch |
EtherShare OPI 2.1 ist rückwärtskompatibel zu EPSF- und TIFF-Layoutdateien, die von der vorhergehenden EtherShare OPI-Version 1.2 generiert worden sind.
Layoutdateien vom neuen EtherShare OPI 2.1 können von EtherShare OPI 2.0 verarbeitet werden, nicht aber von der älteren Version 1.2.
Wichtig ist, dass bei Verwendung alter EtherShare OPI 1.2 EPSF-Layoutdateien einige neue Programmeigenschaften wie z. B. Auflösungsanpassung und Farbabstimmung nicht unterstützt werden, wenn Sie Farbauszüge drucken. Sie müssen in diesen Fällen von den Originalbildern neue Layouts erzeugen, die dann für alle Optionen der neuen Programmversion 2.1 geeignet sind. Sie können das Programm "touch" verwenden, um Layouts neu zu generieren. Eine genaue Anleitung dazu finden Sie im Kapitel 7.5 "Layouts mit dem "touch"-Programm aktualisieren".
Eine Bilddatei ist durch ihr Dateiformat definiert. Zusätzlich enthält sie allerdings Informationen über ihren Farbmodus und das angewendete Komprimierungsverfahren. Diese drei Merkmale hängen voneinander ab und sind nicht beliebig kombinierbar. Ein Beispiel dafür zeigt die folgende Illustration.
Fig. 8: Merkmale, die eine Bilddatei definieren
Die Abbildung 8 zeigt ein CMYK-Bild aus Photoshop, die Dateiformate, die für CMYK-Bilder verfügbar sind, und die Tatsache, dass zum Beispiel das Scitex CT-Format nicht komprimiert werden kann. (Nicht verfügbare Optionen sind in der Abbildung grau dargestellt.)
Wichtig: Einige Dateiformate sind gleichzeitig auch Komprimierungsverfahren (z. B. JPEG).
- Ihnen eine vollständige Auflistung der Dateiformate geben, die von EtherShare OPI 2.1 unterstützt werden,
- die Vor- und Nachteile dieser Formate beschreiben,
- die verschiedenen Komprimierungsverfahren diskutieren.
Das neue EtherShare OPI 2.1 bietet umfangreiche OPI-Optionen und enthält darüber hinaus ein eingebautes Farbmanagement. Die Software unterstützt verschiedene Dateiformate für die Generierung niedrigaufgelöster Layoutdateien, und sie unterstützt verschiedene Dateiformate für die Farbabstimmung. Wichtig ist dabei, dass einige Dateiformate in Verbindung mit speziellen Farbmodi zwar die Generierung von Layoutdateien erlauben, nicht jedoch die Farbabstimmung.
Die folgende Tabelle 1 listet alle Dateiformate (und die möglichen Farbmodi) auf, für die die Generierung von Layoutdateien unterstützt wird. Tabelle 2 zeigt nur solche Format-/Farbmodus-Kombinationen, die auch die Farbabstimmung erlauben. Wenn Sie vorhersagbare Farbergebnisse in Ihren Ausdrucken erzielen wollen, sollten Sie also für Ihre Bilddateien eines der Formate aus Tabelle 2 wählen.
Table 1: Unterstützte Dateiformate für die Generierung von Layouts mit EtherShare OPI 2.1
Bevor Sie mit Ihrem Bildbearbeitungsprogramm (oder Ihrem Scan-System) ein Bild speichern, sollten Sie eine Entscheidung über das zu wählende Dateiformat treffen. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dateiformate werden im folgenden beschrieben.
Wichtig: Die Dateiformate müssen wiederum unter verschiedenen Gesichtspunkten beurteilt werden. Einige Formate können z. B. zahlreiche positive Eigenschaften aufweisen (auch im Hinblick auf OPI-Prozesse), sich aber gleichzeitig hinsichtlich der Farbabstimmung nachteilig verhalten.
Wichtig: Das Format, das Sie für ein hochaufgelöstes Originalbild wählen, bestimmt bereits das Format der automatisch generierten Layoutdatei. Nährere Erklärungen zu den verschiedenen Layout-Dateiformaten finden Sie im Kapitel 5.2.5 "Dateiformate OPI-generierter Layoutdateien".
- Vorteile
- Viele Scan-Systeme und Bildbearbeitungsprogramme können TIFF-Dateien generieren. Sie werden damit automatisch OPI-kompatibel.
- TIFF-Dateien können von allen populären Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitet werden.
- TIFF-Dateien sind vom Ausgabegerät unabhängig.
- Bei TIFF-Dateien können Teile eines Bildes an das Ausgabegerät geschickt werden (wenn z. B. in der Layoutanwendung nur ein Bildausschnitt ausgewählt wurde).
- Die Auflösung von TIFF-Dateien kann während derAusgabe reduziert und damit für Ausgabegeräte mit kleinerer Auflösung angepasst werden.
- Das TIFF-Format unterstützt viele Farbmodi.
- Nachteile
- Beschneidungspfade, die in einem Bildbearbeitungsprogramm auf das Bild angewandt wurden, bleiben üblicherweise für den Druck nicht erhalten (dies ist mit EtherShare OPI 2.1 anders; Einzelheiten und Ausnahmen finden Sie im Kapitel 5.3.3 "Beschneidungspfade")
- Vorteile
- Beschneidungspfade, die in Bildbearbeitungsprogrammen definiert wurden, bleiben für den Druck erhalten; Einzelheiten und Ausnahmen finden Sie im Kapitel 5.3.3 "Beschneidungspfade".
- Nachteile
- Viele Bildbearbeitungsprogramme können EPSF-Dateien nicht bearbeiten.
- Vollständige Bilder werden an das Ausgabegerät gesandt, auch wenn in der Layoutanwendung nur Bildausschnitte selektiert wurden.
- Die Generierung von EPSF-Dateien kann bereits an ein bestimmtes Ausgabegerät gebunden sein. In diesem Fall liefert das Drucken auf ein anderes Ausgabegerät ein anderes Ergebnis.
- Die Auflösung einer EPSF-Datei bleibt unverändert (z. B. 1200 dpi), auch wenn das Ausgabegerät nur niedrigere Auflösungen erlaubt (z. B. 300 dpi). Der Druck kann dadurch sehr langsam werden (dieses Problem wird mit EtherShare OPI 2.1 gelöst.)
- Vorteile (im Vergleich zu Standard-EPSF-Dateien)
- Nachteile
- Das Format ist nur für CMYK-Bilder verfügbar und erfordert Linotype-Hell-Anwendungen.
- siehe DCS 1-Dateien.
- Vorteile (im Vergleich zu Standard-EPSF-Dateien)
- DCS 1-Dateien sind vorsepariert und bestehen real aus mehreren Dateien, die die EPSF-Farbauszüge für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz enthalten. Für eine bestimmte Farbe wird damit nur die Datei, die diesen speziellen Farbauszug enthält, zum RIP geschickt. Beim EPSF-Format dagegen gibt es nur eine Datei, die die vollständige Bildbeschreibung enthält. Diese große Datei muss für die Ausgabe von Farbaus-
zügen viermal zum RIP geschickt werden.- Nachteile
- Das Vorseparieren ist für die Farbabstimmung von Nachteil, weil die Farbauszüge für ein Bild erzeugt werden, das den Farbabstimmungsprozess noch nicht durchlaufen hat.
- Composite-Drucker können normalerweise nicht gleichzeitig alle vier EPSF-Farbauszüge verarbeiten; sie können daher keine Zusammendruck-Ausgabe erzeugen (z. B. für Proofzwecke).
- Vorteile (im Vergleich zum DCS 1-Format)
- Nachteile
- siehe DCS 1-Dateien.
EtherShare OPI unterstützt mehrere Dateiformate für die Generierung von Layoutdateien, auch wenn die in diesen Dateien enthaltenen Daten komprimiert sind. Die hochaufgelösten Originaldateien bleiben komprimiert, aber die Komprimierung geht nicht automatisch auf die Layoutdateien über. Wenn Sie wollen, dass die Layoutdateien ebenfalls komprimiert werden, können Sie die entsprechenden UNIX-Parameter ändern (siehe Kapitel 8.3 "Das Programm "layout""). Die folgende Tabelle listet verschiedene Komprimierungsverfahren auf, die von EtherShare OPI 2.1 unterstützt werden, und zeigt an, ob sie auf die verschiedenen Dateiformate angewendet werden können oder nicht.
Table 3: Komprimierungsverfahren und deren Verträglichkeit mit verschiedenen Dateiformaten
a) Dieses Komprimierungsverfahren ist zulässig, verursacht jedoch Einschränkungen: rasterbasierende Daten sind für EtherShare OPI nicht mehr zugreifbar.
Die Layoutdateien, die von der OPI-Software generiert werden, haben ein vorgegebenes Dateiformat. Gemäß der Voreinstellung im OPI-Server ist dieses Format entweder EPSF oder TIFF, je nach Farbmodus und Dateiformat des hochaufgelösten Originalbildes.
- das hochaufgelöste Originalbild ein EPSF-, ICS- oder ein DCS-Bild ist, oder
- das hochaufgelöste Originalbild kein EPSF-, ICS- oder DCS-Bild ist, aber eines der folgenden Merkmale aufweist:
- kein Mehrkanalbild ist und
- keine zusätzlichen Farbkanäle enthält und
- keine Beschneidungspfade enthält und
- kein EPSF-, ICS- oder DCS-Bild ist.
Im folgenden diskutieren wir kurz die Unterschiede zwischen EPSF- und TIFF-Layoutdateien. Wir wollen Ihnen damit helfen zu entscheiden, welches Layoutdateiformat Sie benutzen wollen. (Sie können dann einen geeigneten Farbmodus und ein geeignetes Dateiformat für Ihre hochaufgelösten Originalbilder wählen und so indirekt das gewünschte Layoutdateiformat bestimmen.)
Es sind vor allem zwei Aspekte, die den Unterschied zwischen EPSF- und TIFF-Layoutdateien ausmachen:
- EPSF-Dateien erlauben es nicht, für beschnittene Bilder die Bilddaten schon vor der Übergabe an das RIP zu reduzieren. Wenn man also in einer Layoutanwendung ein Bild beschneidet (einen Bildausschnitt festlegt), reduziert dies nicht die Menge der Daten, die auf die Druckerwarteschlange geschickt werden. EPSF-Layoutdateien können nur vollständig in einen Druckauftrag aufgenommen werden. Das ist anders, wenn man TIFF-Layout-Dateien verwendet und dann die Bilder beschneidet. In dem Fall enthält der Druckauftrag nur die Daten, die den sichtbaren Teil des Bildes beschreiben.
- Viele Anwendungen - auch auf verschiedenen Plattformen - können EPSF-Layoutbilder plazieren. Dadurch werden diese Anwendungen automatisch (quasi-) OPI-kompatibel (siehe auch Kapitel 5.3.1 "OPI-kompatible Anwendungen").
Wichtig: EPSF-Dateien für Macintosh und Windows-Computer sind nicht identisch. PC-EPSF-Layoutdateien können Probleme verursachen, wenn die Originalbilder Beschneidungspfade enthalten (siehe auch Kapitel 5.3.3 "Beschneidungspfade").
In den meisten Fällen ist es sowohl bequem als auch sinnvoll, die voreingestellten Dateiformate für Layoutdateien (EPSF oder TIFF) zu verwenden. Trotzdem können Sie für Ihre Layoutdateien auch jedes andere Format wählen. Im Kapitel 8.3 "Das Programm "layout"" ist erläutert, wie man Layouts erzeugt, ohne die Standardeinstellungen des OPI-Servers zu benutzen.
Die Farbmodi der hochaufgelösten Originale werden nicht an die Layouts weitergegeben. Standardmäßig werden Layoutbilder im CMYK-Farbmodus erzeugt (Euroskala oder SWOP), um den Layoutanwendungen zu ermöglichen, Farbauszüge zu drucken. Für besondere Arbeitsabläufe kann es auch sinnvoll sein, den RGB- oder Lab-Farbmodus für Layoutbilder zu wählen (siehe Abschnitt Layoutfarbe: im Kapitel 6.3 "OPI-Servereinstellungen").
- Scan-Systeme, Bildbearbeitungs- oder ähnliche Programme, die eines der Bildformate erzeugen können, die für die Generierung von Layoutdateien unterstützt werden.
- Layoutanwendungen, die Layoutbilder importieren können, und die in der Lage sind, OPI-Kommentare zu generieren.
Die meisten Scan-Systeme und Bildbearbeitungsprogramme sind OPI-kompatibel, soweit es die Eingabeseite betrifft. Sie bieten die Möglichkeit, zumindest ein oder zwei der Dateiformate zu erzeugen, die für die Generierung von Layoutdateien und für die Farbabstimmung von EtherShare OPI 2.1 unterstützt werden (z. B. TIFF-RGB oder rasterbasierendes EPSF-CIE-Lab). Eines der am meisten benutzten Bildbearbeitungsprogramme ist Adobe Photoshop - was uns letztlich veranlasst hat, mit EtherShare OPI 2.1 auch das Photoshop Native-Format zu unterstützen.
Streng genommen müssen OPI-kompatible Layoutanwendungen zwei verschiedene Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen Layoutbilder importieren/plazieren können, und sie müssen OPI-Kommentare generieren können, die dem Adobe-OPI-Standard entsprechen und die in den PostScript-Datenstrom für den Druckauftrag eingefügt werden können.
Es gibt allerdings eine Ausnahme von dieser Regel: Layoutanwendungen, die EPSF-Layoutdateien importieren können, sind quasi-OPI-kompatibel, auch wenn sie keine OPI-Kommentare generieren. Das liegt an der Eigenart von EPSF-Layoutdateien, die es den Anwendungen nicht erlauben, ihren Inhalt zu modifizieren. Wenn eine EPSF-Layoutdatei schon OPI-Kommentare enthält - z. B. einen Verweis auf den Ort des hochaufgelösten Originalbildes - werden diese Kommentare bewahrt und beim Drucken in die PostScript-Datei übertragen.
Hinweis: Einige Layoutanwendungen, die vollständig OPI-kompatibel sind, stellen in ihren Druckdialogen OPI-Optionen zur Verfügung, und zwar "TIFF auslassen" und "TIFF & EPS auslassen". Damit bieten sie zusätzliche Möglichkeiten, Druckaufträge zu beschleunigen, wenn man mit OPI arbeitet. Näheres hierzu finden Sie in Kapitel 7.7 "OPI-Druckoptionen - Bilder einschließen oder auslassen".
Die am häufigsten benutzten Layoutanwendungen, die voll OPI-kompatibel sind, werden in Tabelle 4 aufgelistet.
Table 4: OPI-kompatible Layoutanwendungen
Andere Anwendungen wie TrapWise, PressWise, CorelDraw, MultiAdd Creator, FrameMaker, Microsoft Word und Ventura Publisher können auch benutzt werden, um Dokumente mit Text und Bildern zu gestalten. Sie sind allerdings streng genommen nicht für Layout-Zwecke in Prepress-Umgebungen gedacht. Diese Anwendungen sind allenfalls quasi-kompatibel zu OPI, nämlich dann, wenn sie EPSF-Layoutdateien importieren können.
Gleiches gilt auch für Layoutanwendungen auf UNIX-
Systemen. Die meisten dieser Anwendungen (z. B. FrameMaker für UNIX) sind in der Lage, EPSF-Layoutdateien zu importieren und können daher mit EtherShare OPI 2.1 benutzt werden.
Verschiedene Layoutanwendungen bieten jeweils verschiedene Optionen zur Bildmodifikation. Je nach Anwendung können Sie Bilder zum Beispiel plazieren, verschieben, skalieren, rotieren, spiegeln, einfärben, beschneiden oder übereinanderdrucken. Alle diese Modifikationen werden von EtherShare OPI 2.1 automatisch unterstützt und während des Drucks auf die hochaufgelösten Originale angewendet.
Wichtig: Transparenzdefinitionen für Graustufen- und Farbbilder werden als einzige Modifikation von EtherShare OPI 2.1 nicht unterstützt.
Wenn Sie einen Druckauftrag von einer Layoutanwendung aus starten, benötigt der OPI-Server verschiedene Informationen über die im Dokument enthaltenen Bilder.
OPI-PostScript-Kommentare tragen zur Vollständigkeit der Bildbeschreibung bei. Einige Kommentare dienen nur dazu, das hochaufgelöste Originalbild eindeutig zu identifizieren; andere werden benutzt, um die auf das plazierte Layout angewandten Änderungen zu beschreiben.
Die Kommentare "%ALDImageDimensions" und
"%ALDImagePosition" beschreiben zum Beispiel Größe und Position eines Bildes und zeigen somit auch an, ob das Layoutbild bewegt oder skaliert wurde.
Das Verhalten von Beschneidungspfaden in Verbindung mit OPI verändert sich je nach Dateiformat. Schwierigkeiten können auftreten, wenn Sie Beschneidungspfade auf eine TIFF-Bilddatei anwenden oder wenn Sie das PC-EPSF-Format benutzen.
Beschneidungspfade, die Sie in einem Bildbearbeitungsprogramm auf TIFF-Bilder angewandt haben, bleiben für den Druck normalerweise nicht erhalten - es sei denn, Sie haben die Datei in Adobe Photoshop abgespeichert, oder Ihre Anwendung unterstützt das "TIFF clipping path feature". EtherShare OPI 2.1 umgeht die Beschränkungen des TIFF-Formats, indem es hochaufgelöste TIFF-Dateien, die einen Beschneidungspfad enthalten, in EPSF-Layoutdateien transformiert. Eine Layoutanwendung kann dann den Beschneidungspfad anzeigen und richtig drucken (außer wenn Ihr System PC-EPSF-Layouts generiert).
Im Gegensatz zu Macintosh-EPSF-Dateien enthalten die PC-EPSF-Dateien eine TIFF-Bildschirmvorschau des jeweiligen Bildes (statt eines PICT). Wenn Sie also PC-EPSF-Layout-Dateien generieren, wird ein Beschneidungspfad, der nicht rechteckig ist, richtig gedruckt. Die Layoutanwendung verwendet dann die TIFF-Bildschirmvorschau für die Bildschirmanzeige, und TIFF-Bilder haben immer eine rechteckige Form. EtherShare OPI 2.1 definiert den Wert Weiß für den Bereich des Rechtecks, der außerhalb des vom Beschneidungspfad eingefassten Bereichs liegt. So kann die Funktion (Objekt) Umfließen... in einer Layoutanwendung, wie z.B. QuarkXPress, bei der Platzierung des Layoutbildes angewandt werden.
Hinweis: Zur Generierung von PC-EPSF Layouts siehe auch Kapitel 6.4 "Volume-Einstellungen".
EtherShare OPI arbeitet ausschließlich mit PostScript-Ausgabegeräten zusammen. Es gibt zwei Arten von PostScript-RIPs, nämlich Level 1- und Level 2-kompatible Geräte. (PostScript Level 3 ist inzwischen ebenfalls verfügbar.)
Die Spezifikationen für Level 2 und 3 bauen auf der
Level 1-Spezifikation auf, bieten aber eine Menge mehr Möglichkeiten, so zum Beispiel Unterstützung für verschiedene Farbräume (wie etwa CMYK, RGB und CIE-Farbräume). Sie bieten außerdem Vorkehrungen für die Farbabstimmung und die Transformation nach CMYK.
Verschiedene Drucker können sich unterschiedlich verhalten und unterschiedliche Optionen haben. PPD-Dateien enthalten umfassende Druckerbeschreibungen - wobei der unterstützte PostScript-Level nur ein Aspekt ist. EtherShare OPI bezieht (genau wie jede andere Anwendung) Informationen über die Möglichkeiten des Ausgabegeräts aus der PPD-Datei. Um qualitativ gute Ausdrucke zu erhalten, überzeugen Sie sich also immer davon, dass Sie eine PPD-Datei aktiviert haben, die Ihr gegenwärtiges Ausgabegerät korrekt beschreibt. Weitere Einzelheiten finden Sie auch in Ihrer EtherShare 2.6 Dokumentation.
Wenn Sie mit EtherShare OPI 2.1 drucken, kümmert sich die Software um die Vierfarb-Separation. Die Separationsmodule des RIPs werden nicht benötigt. Druckaufträge hängen damit nicht vom Ausgabegerät ab. Es macht keinen Unterschied, ob Sie einen Level 1-, Level 2- oder Level 3- Drucker benutzen.
Es ist allerdings auch möglich, dem PostScript-RIP die Separation zu überlassen. In diesem Fall müssen Sie den Lab D65-Farbraum als Ausgabefarbraum wählen (siehe Abschnitt Standard-Druckerprofil: in Kapitel 6.5 "Einstellungen der Druckerwarteschlangen") und Sie benötigen ein Level 2- (oder 3) Ausgabegerät. Das RIP wird dann mit
einem speziellen Farb-Wiedergabe-Verzeichnis (Color Rendering Dictionary; CRD) initialisiert und führt die Separation in CMYK-Farbauszüge unter Verwendung dieses Verzeichnisses durch.
Dieser Arbeitsablauf kann sinnvoll sein, wenn Sie Ihre Dokumente (z. B. eine Zeitschrift) an verschiedenen Herstellungsorten drucken lassen. Ihr Druckauftrag ist dann noch nicht für ein bestimmtes Ausgabegerät separiert, denn der Lab D65-Farbraum ist geräteunabhängig. Die verschiedenen RIPs transformieren die Farbdaten in den Farbumfang des letztlich verwendeten Druckers (oder der verwendeten Druckmaschine) und alle Ausgabeergebnisse sollten weitgehend identisch sein. Bedenken Sie jedoch, dass dieser Arbeitsablauf keinen Proofdruck zulässt (siehe auch Anhang A 2: "Farben, Farbabstimmung, Proofdruck - Konzepte").
Wenn Sie ein Bild mit einem Bildbearbeitungsprogramm retuschieren, definieren Sie auch einen Farbmodus für dieses spezielle Bild. Dieser Farbmodus bleibt hinsichtlich des Originalbildes erhalten, wird aber nicht an die Layoutdatei weitergegeben und kann sich beim Drucken ändern, wenn er nämlich in den Farbraum des Ausgabegerätes transformiert wird.
Im folgenden beschreiben wir kurz, wie EtherShare OPI 2.1 Farbmodi behandelt und wenn nötig modifiziert.
Der von OPI für den Druck gewählte Farbmodus hängt davon ab, ob Sie Zusammendruck oder Farbauszüge ausgeben und ob Sie die Farbabstimmung aktiviert haben oder nicht. Der Farbmodus des ursprünglichen Bildes spielt keine Rolle, außer wenn es sich um ein Strichbild oder ein Graustufenbild handelt - für diese zwei Bildtypen findet keine Farbabstimmung statt.
- Zusammendruck (ohne Farbabstimmung):
Bilder, die als Rasterbilder gedruckt werden, werden in den Farbraum transformiert, der als "CompositeColorspace" festgelegt ist - die Voreinstellung auf dem OPI-Server ist CMYK (siehe auch Kapitel 8.5). Für andere Bilder bleibt der Farbmodus unverändert.- Zusammendruck (wenn die Farbabstimmung aktiv ist):
Für alle Bilder, die als Rasterbilder gedruckt werden können, verwendet OPI den Farbraum, der im Druckerprofil angegeben ist. Für andere Bilder bleibt der Farbmodus unverändert.- Farbauszüge (ohne Farbabstimmung):
Für alle Bilder, die als Rasterbilder gedruckt werden können, ist der Ausgabe-Farbmodus CMYK. Für andere Bilder bleibt der Farbmodus unverändert.- Farbauszüge (wenn die Farbabstimmung aktiv ist):
Für alle Bilder, die als Rasterbilder gedruckt werden können, verwendet OPI den Farbraum, der im Druckerprofil angegeben ist. Für andere Bilder bleibt der Farbmodus unverändert.Den Farbmodus für Layoutdateien legen Sie selbst fest. Sie können zwischen CMYK, RGB und Lab wählen (siehe
Abschnitt Layoutfarbe: im Kapitel 6.3 "OPI-Servereinstellungen"). Standardmäßig verwendet OPI den Euro-
skala-CMYK-Farbraum für Layouts, um es den Layoutanwendungen zu ermöglichen, Farbauszüge zu drucken.
Die Einstellungen für die Farbabstimmung können für jede Druckerwarteschlange, die Sie auf Ihrem Server definiert haben, verschieden sein. Im Prinzip aktivieren Sie das EtherShare-OPI-Farbabstimmungsmodul, indem Sie der jeweiligen Druckerwarteschlange ein ICC-Druckerprofil zuweisen (siehe auch Kapitel 6.5 "Einstellungen der Druckerwarteschlangen").
In einigen speziellen Situationen allerdings führt EtherShare OPI 2.1 die Farbabstimmung im Hintergrund durch, auch wenn sie nicht explizit aktiviert wurde. Diese Situationen sind unten beschrieben. (Bitte denken Sie daran, dass Sie das "ICC-Profiles"-Volume nicht löschen dürfen, weil das die indirekte Farbabstimmung blockieren und dabei gleichzeitig OPI insgesamt deaktivieren würde.)
- wann immer OPI ein Bild in einen anderen Farbraum transformiert (siehe auch Kapitel 5.5).
- für alle Lab-Bilder, weil sie immer in RGB oder CMYK transformiert werden müssen (außer wenn Sie mit Lab-Layouts arbeiten und explizit Lab D65 als Ausgabeprofil wählen; siehe Kapitel 6.3 und 6.5).
- für alle Mehrkanalbilder (z. B. HexaChrome). Für diese Bilder gibt es keine Standardprofile, auf die OPI sich beziehen könnte. Sie sind daher gezwungen, ein ICC-Druckerprofil zu wählen und somit die Farbabstimmung zu aktivieren.
Für die richtige Farbabstimmung braucht EtherShare OPI ein ICC-Profil auf der Ausgabeseite (Druckerprofil) und ein ICC-Profil auf der Eingabeseite (Bildprofil). Das heißt, Sie müssen jedem hochaufgelösten Bild, das Sie mit vorhersagbaren Farben drucken wollen, ein Bildprofil zuordnen. Sie müssen außerdem dafür sorgen, dass Ihren Layouts Profile zugeordnet sind, falls Sie Layouts direkt drucken wollen (siehe auch Kapitel 7.4 "Bildprofile zuweisen - "Tagger"").
Immer wenn Sie ein Dokument von einer Layoutanwendung aus drucken, muss die OPI-Software die Dateien lokalisieren, die die niedrigaufgelösten Bilder ersetzen sollen, die Sie für das Layouten benutzt haben. Die Dateien, die für diesen Ersatz erforderlich sind, können entweder die hochaufgelösten Originale oder wieder die Layoutdateien sein (falls Sie Ihre Dokumente mit Layouts drucken).
Wenn Sie die Layouts überhaupt nicht benutzen, sondern hochaufgelöste Originalbilder in Ihr Dokument importieren, wird für den Druck kein Bildersatz vorgenommen, außer Sie setzen die Option Bilder ersetzen für die aktuelle Druckerwarteschlange auf Alle (siehe auch Kapitel 6.5 "Einstellungen der Druckerwarteschlangen").
Wichtig: Wenn Sie in einer gemischten Netzwerk-Umgebung arbeiten, OPI also von einem DOS-/Windows-System aus benutzen wollen, denken Sie bitte daran, die 8.3-Syntax für Dateinamen zu beachten. Die Erweiterung (drei Zeichen) kann jede Erweiterung sein, die von Photoshop für Windows unterstützt wird.
EtherShare OPI 2.1 wendet komplexe Suchstrategien für die Ersetzung der Bilder an. Die Software kann Bilder sogar lokalisieren, nachdem Sie verschoben oder umbenannt wurden - solange sie auf dem Server bleiben.
- OPI überprüft als erstes den Ordner, der die Originalbilddatei während der Layoutgenerierung enthielt.
- Als zweites nimmt OPI den Pfad des plazierten Layouts ohne die .lay-Erweiterung, bzw. ohne den "layouts"-Unterordner, und sucht in dem Ordner nach dem Originalbild. So werden Bilder gefunden, die Sie nach der Generierung der Layouts zusammen mit diesen Layouts in ein anderes Verzeichnis auf dem Volume verschoben haben.
- Danach überprüft OPI alle Bildsuchpfade, die Sie im Admin-Programm definiert haben (siehe Kapitel 6.3 "OPI-Servereinstellungen"). Diese Suchpfade helfen der OPI-Software, Bilder zu verfolgen, die Sie nach der Layoutgenerierung - u. U. sogar auf andere Volumes - verschoben haben, ohne die Layouts mit zu verschieben.
- Wenn eine hochaufgelöste Originaldatei mit den oben beschriebenen Methoden nicht gefunden werden kann, versucht OPI schließlich, mit Hilfe der Server-Desktop-Datenbank die Macintosh File ID (Dateinummer) aufzulösen, die während der Layoutgenerierung automatisch in der niedrigaufgelösten Datei abgespeichert wurde. Mit dieser Methode ist es möglich, Bilddateien zu finden, die auf dem gleichen Volume umbenannt wurden. (Falls die EtherShare-Server-Desktop-Datenbanken inkonsistent sind, kann die Suche mittels File ID versagen. Um dadurch auftretende Fehler zu verhindern, können Sie mit dem Befehl "ImageIDsearch" die auf der File ID basierende Bild-Ersetzung für einen speziellen Druckauftrag ausschalten - siehe Kapitel 8.5.)
Die Suchprozeduren werden automatisch während des Drucks gestartet. Wenn Sie wollen, dass OPI fehlende Bilddateien meldet, müssen Sie die Option Bilder prüfen aktivieren, wenn Sie die Drucker-Einstellungen vornehmen (siehe auch Abbildung 15 im Kapitel 6.5 "Einstellungen der Druckerwarteschlangen"). Fehlende Bilder stoppen dann den Druckauftrag. Ist Bilder prüfen ausgeschaltet, werden die Dokumente gedruckt, zeigen aber Leerstellen, wo Bilder nicht gefunden werden konnten.
Hinweis: Sie können die EtherShare-Option "Error Queue" nutzen, um Druckaufträge, die eine Fehlermeldung erzeugt haben, abzuspeichern und neu zu starten (siehe Abbildung 14 im Kapitel 6.5 "Einstellungen der Druckerwarteschlangen" sowie die EtherShare 2.6 Dokumentation).
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