ImageServer vereinfacht den Umgang mit großen Bilddaten in einer typischen Vorstufen-Umgebung. Die Software kann zur serverbasierten Umwandlung von Bilddateien benutzt werden und unterstützt neben Farbmanagement, Farbraumtransformation, Komprimierung und Skalierung der Auflösung auch die Umwandlung zwischen allen unterstützten Bildformaten.
HELIOS ImageServer läuft auf der Grundlage der von der Software HELIOS Base bereitgestellten Serverumgebung. Lesen Sie bitte im HELIOS Base Handbuch nach, wie die Software installiert und eingerichtet wird.
Informationen über Neuerungen in der ImageServer Software erhalten
Sie auf der HELIOS Webseite:
www.helios.de (Was ist neu in UB64?)
Informationen zu HELIOS Base, der innovativen Grundlage aller
HELIOS Produkte, finden Sie unter:
www.helios.de (Produkte > Base)
ImageServer ist mehr als nur OPI-Bildersetzung. Es handelt sich um eine integrierte Lösung, die das Bildmanagement und den gesamten Arbeitsablauf beim Drucken vielseitiger und effizienter macht. Zu den Vorteilen, die ImageServer mit OPI und zusätzlichen Funktionalitäten bietet, gehören:
Höhere Geschwindigkeit und Ausgabeoptimierung
Von Remote-Arbeitsplätzen aus arbeiten
Farbmanagement
Erzeugen von Composite-PDF umgeht Beschränkungen in QuarkXPress (QuarkXPress 3-9)
Drucken im DeviceN-Farbraum umgeht Beschränkungen in QuarkXPress (QuarkXPress 3-9)
Automatisierter Arbeitsablauf mit Script Server
OPI-Bildersetzung
Bildkonvertierung
ICC-Profile an eine Bilddatei „taggen“
Medienneutrale Wiederverwendung eines Druckauftrags
Kompatibilität mit Anwendungsprogrammen
Fehlerprüfung
Vorschau von QuarkXPress- und InDesign-Dokumenten
Tool Server ermöglicht automatisierte Anwendungsprozesse
Diese Funktionalitäten werde in den folgenden Abschnitten sowie an anderen Stellen in diesem Handbuch genauer erklärt.
Zunächst scannen Sie Ihr Originalbild mit einer angemessenen (vergleichsweise hohen) Auflösung. Sie retuschieren dann dieses hochaufgelöste Bild mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms (wie z. B. Photoshop) und speichern das Ergebnis. Sobald die neue hochaufgelöste Originalbilddatei (Feinbild) auf einem HELIOS Volume abgespeichert wird, erzeugt die OPI-Software automatisch ein niedrigaufgelöstes Duplikat (das so genannte Layoutbild), das viel weniger Speicherplatz benötigt. Die Verwendung dieser kleinen Ersatzbilder in OPI-kompatiblen Satzprogrammen, wie QuarkXPress oder InDesign, reduziert die Verarbeitungszeit an den Client-Arbeitsplätzen deutlich. Alle an den platzierten Bildern vorgenommenen Änderungen wie Positionieren, Skalieren oder Rotieren werden in Form von OPI-Kommentaren notiert und beim Drucken des Dokuments in die PostScript-Datei eingefügt. Während des Druckvorgangs auf dem Server werden die Layoutbilder durch die Originaldateien ersetzt und die notierten Änderungen auf Letztere angewandt.
Mit diesem Konzept können große Bilddateien verarbeitet werden, ohne dass sie auf den einzelnen Arbeitsplätzen geladen werden müssen. Dadurch wird das Drucken von einem Gestaltungsarbeitsplatz deutlich beschleunigt und das Netzwerk weniger belastet.
Abb. 2.1 zeigt eine schematisierte Vorstufen-Arbeitsumgebung und illustriert den Vorteil beim Einsatz von HELIOS ImageServer.
Dasselbe Prinzip wird bei entfernten Workflows über das Internet angewandt.
Der OPI-Standard sowie Syntax und Struktur der OPI-Kommentare wurden von der Firma Aldus definiert. Die Firma Aldus wurde zwischenzeitlich von Adobe Systems übernommen.
ImageServer unterstützt eine große Zahl an Bildformaten und Farbräumen inklusive Beschneidungspfaden und Schmuckfarben. Sie können mit Hilfe der Software Bilder für die Duckausgabe, für die Nutzung im Webbrowser und jeden anderen Verwendungszweck in jedes unterstützte Bildformat, jede Auflösung und Komprimierung sowie in alle unterstützten Farbräume konvertieren. Mit dem Einsatz von HELIOS PDF HandShake wird diese Eigenschaft auf das Format PDF ausgedehnt. Siehe auch:
Die Fähigkeit, Bilder zu konvertieren, wird von ImageServer „im Hintergrund“ umfangreich genutzt. Die Software kann auch dahingehend konfiguriert werden, Bildkonvertierungen entweder automatisch oder durch einen benutzerdefinierten überwachten Ordner durchzuführen.
ImageServer unterstützt ICC-Profile und beeinhaltet eine vollständige ColorSync-Implementierung, die gemeinsam mit der Firma Heidelberger Druckmaschinen entwickelt wurde. ICC-Profile werden bei der Erzeugung von Layoutbildern, bei der Bildkonvertierung, beim Drucken und für den Proofdruck eingesetzt. Sie können einzelnen Bildern zugewiesen werden oder für den Inhalt eines bestimmten Ordners sowie als Vorgabe für einzelne Volumes oder den ganzen Server. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 5 „Mit ImageServer arbeiten“.
ImageServer beinhaltet einen Script-Server-Dienst, der einen Mechanismus zur Überwachung von Ordnern zur Verfügung stellt: Dateien, die in einen solchen Ordner kopiert werden, werden gemäß einem vorgegebenen Skript automatisch bearbeitet. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 7 „HELIOS Script Server“.
ImageServer unterstützt das Einfärben des Vorder- und Hintergrunds von Strich- und Graustufen-TIFF-Bilddateien. ImageServer enthält die Erweiterung „HELIOS OPI TuneUp XT“ für QuarkXPress (jeweils für Mac- und Windows; Versionen 3-9). Damit lässt sich sowohl der Vordergrunds als auch des Hintergrunds von Bildern in QuarkXPress einfärben. Die Erweiterung integriert zusätzliche ADSC-Kommentare in den Druckauftrag, die die Nutzung von eingefärbten Bildern beim OPI-Austausch ermöglichen. Sie finden eine Anleitung zur Nutzung der „HELIOS OPI TuneUp XT“ in Kapitel 5.7 „QuarkXPress mit ImageServer nutzen“.
Mit dem HELIOS Preview Plug-in können Vorschaudateien von Adobe InDesign-Dokumenten ab Version 2.x (siehe Kapitel 5.8.1 „HELIOS Preview Plug-in“) erzeugt werden. Die HELIOS Preview XT erzeugt Vorschaudateien von QuarkXPress-Dokumenten ab Version 5 (siehe Kapitel 5.7.3 „HELIOS Preview XT“). Lokale und entfernte Benutzer erhalten über das Internet eine Vorschau auf QuarkXPress oder InDesign Dokumente, von der Entstehung bis zur fertigen Ausgabe, auch ohne Zugang auf die Applikation, die Dokumente, die verwendeten Schriften oder Bildern haben zu müssen. Die Vorschaudateien lassen sich über jeden Webbrowser in HELIOS WebShare ansehen, verwalten und übertragen. Weitere Informationen dazu finden Sie in Kapitel 5.9.2 „Vorschaudateien in WebShare ansehen“
Diese mehrseitigen Vorschaudateien erleichtert das Auffinden von Dokumenten, die Überprüfung des Inhalts sowie die lokale und entfernte Zusammenarbeit. Die Auflösung der Vorschaudateien wird mittels Präferenzeinstellungen festgelegt. So genannte ImageServer „Hot-Folder-Skripte“ erlauben vollautomatisches Archivieren, Drucken, Konvertieren in beliebe Bilddatenformate oder Weiterverarbeiten in benutzerdefinierten Arbeitsabläufen. Lesen Sie dazu Kapitel 7 „HELIOS Script Server“.
Es gibt bei der Arbeit mit der ImageServer Software noch immer einige Situationen, die zu Problemen führen können. Diese werden meistens durch anwendungsspezifische Inkompatibilitäten verursacht. Die folgende Liste der bekannten Einschränkungen ist nicht „für die Ewigkeit“. Sie sollten sie immer mit den jeweils neuesten von HELIOS herausgegebenen README-Dateien und „Tech Info“ Dokumenten auf den HELIOS Webseiten vergleichen, um festzustellen, ob manche der Probleme schon bekannt sind.
Die ImageServer Software unterstützt keine Ebenenmasken für Bilder, die im Photoshop-Format abgespeichert sind. Wenn Photoshop-Dateien mit Ebenenmasken gespeichert werden, dann entstehen davon leere Layoutbilder. Sie müssen daher die Ebenen-Masken auf die betreffenden Ebenen anwenden und die Masken dann löschen, bevor Sie das Bild speichern.
Die ImageServer Software unterstützt PICT-Bilder mit Objekt-Beschreibungen, die nicht auf „PixMaps“ basieren, nicht komplett. Solche Bilder können aus Anwendungen wie Illustrator und FreeHand erzeugt werden; sie können zu unvollständigen Vorschaubildern führen.
Die ImageServer Software arbeitet bei der Nutzung von über NFS-gemounteten Volumes nicht wie erwartet, wenn diese die UNIX „automount“-Funktionalität nutzen. Mounten Sie daher NFS-Volumes unter Verwendung des Programms „mount“ permanent.
QuarkXPress gleicht die Namen von Schmuckfarben, die in platzierten EPSF-Bildern enthalten sind, mit den Namen in der eingebauten Farbtabelle ab. Dabei kann es vorkommen, dass Farben aus platzierten Bildern durch QuarkXPress eigene Farben ersetzt und diese für die weitere Bearbeitung verwendet werden, auch wenn die Namen nur teilweise übereinstimmen. Das kann bei der Separation zu fehlenden Auszügen führen, weil der von QuarkXPress gedruckte Auszug nicht mit dem Namen der Schmuckfarbe im Bild übereinstimmt. Um solche Probleme zu vermeiden, sollten Sie Schmuckfarben in Ihren Bildern umbenennen.
Ein in Adobe Photoshop generiertes Bild enthält einen Kanal mit Namen „PANTONE Orange 021 CVC“. QuarkXPress ordnet dem Kanal „PANTONE Orange 021 CV“ aus seiner eigenen Tabelle zu und verwendet von da an diesen Namen. Beim Druck wird ein Auszug mit Namen „PANTONE Orange 021 CV“ gedruckt, aber es kann keine OPI-Bildersetzung stattfinden, weil im Bild ein anderer Name abgespeichert ist.
QuarkXPress 3.3 (Mac):
DCS-Bilder im PC-EPSF-Format bereiten beim Druck von
Auszügen
Probleme, wenn man das Dokument
Mit Bildern
ausgibt. Die Optionen TIFF
und EPS
dürfen NICHT aktiviert sein. Ansonsten
erzeugt QuarkXPress fehlerhaftes PostScript.
QuarkXPress 7 (PC/Mac):
Transparenzen funktionieren nicht bei der OPI-Bildersetzung.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass beim Exportieren von
PDF-Dokumenten aus XPress die Transparenzen in
PDF-Dateien reduziert werden anstatt diese zu erhalten.