Diese Hinweise beschreiben die Migration an sich sowie die Dateien, die sich mithilfe der HELIOS Tools, z. B. HELIOS Configuration Assistant und HELIOS Admin, verwalten lassen.
Dieses Kapitel beschreibt die Migration von VSA 1.0/2.0 auf VSA 3.0.
Falls weitere Konfigurationsdateien geändert wurden, müssen diese manuell von VSA 1.0/2.0 auf VSA 3.0 migriert werden.
Datensicherung der System- sowie der Datenfestplatten
Speicherort für die Migration der Konfigurationsdateien wählen
Konfigurationsdaten in das Unterverzeichnis schreiben
VSA 1.0/2.0 herunterfahren und die Datenfestplatten von der VSA 1.0/2.0 entfernen
Die neue VSA 3.0 einrichten
Datenfestplatten mit der VSA 3.0 verbinden und das System starten
Die Einträge aus der VSA 1.0/2.0 „fstab“ übernehmen
Konfiguration wiederherstellen
Die Migration der Konfiguration von VSA 1.0/2.0 auf 3.0 sollte gleich nach der Aktualisierung auf die neue VSA erfolgen. Am besten werden die Benutzer- und Gruppenkonfigurationen migriert bevor before neue Benutzer bzw. Gruppen hinzugefügt werden. Dadurch werden etwaige Konflikte bei der Migration von VSA 1.0/2.0 Benutzer- bzw. Gruppen-IDs vermieden.
Vergessen Sie nicht die Daten der VSA 1.0/2.0 System- und Datenfestplatten vor der Migration zu sichern. Nach erfolgreicher Migration lassen sich nicht-Systemdaten aus einer Datensicherung wiederherstellen. Dazu zählen beispielsweise „/home“-Verzeichnisse und Spool- sowie Volumeverzeichnisse.
Wenn Sie noch Homeverzeichnisse von Benutzern in der Volumegruppe „rootvg“ haben, sollten Sie in Betracht ziehen, diese vor der Migration nach „datavg“ zu verlegen. Dasselbe gilt auch für Volumes und Warteschlangen in der „rootvg“.
Falls Sie folgenden HELIOS Volumes Dateien und Verzeichnisse hinzugefügt oder diese dort bearbeitet haben, kopieren Sie diese Dateien zum Zwecke einer späteren Migration auf VSA 3.0 auf einen HELIOS AFP- oder SMB-Client.
Zu diesem Zeitpunkt müssen die HELIOS Dienste laufen, damit Clients auf diese Volumes zugreifen können:
ICC-Profiles
Settings
Wir raten Ihnen dazu, sich die Eigentums- und Zugriffsrechte der Dateien, die Sie kopieren, zu notieren, damit diese im Zuge der Migration auf VSA 3.0 korrekt gesetzt werden können.
Stoppen Sie nun sämtliche HELIOS Dienste, um zu verhindern, dass während der Migration Änderungen erfolgen:
# cd /usr/local/helios # bin/stop-helios now
Wählen Sie eines der logischen Volumes in „datavg“ zum Sichern der Konfiguration
aus. Der Einhängepunkt (Pfad) für das Volume lässt sich über das Menü
Storage setup > List logical volumes
im Tool Configuration Assistant
ermitteln.
Für unser Beispiel nehmen wir an, dass das logische Volume „data“ aus der Volumegruppe „datavg“ unter „/data“ gemountet wurde.
Legen Sie dann das Unterverzeichnis „vsa1-migration“ an und sichern Sie dort alle Konfigurationsdateien Ihrer VSA 1.0/2.0 Installation.
Notieren Sie sich aus der „/etc/fstab“ den Eintrag für „datavg“, um dieses Migrations-Volume später in der neuen VSA 3.0 mounten zu können, z. B:
/dev/mapper/datavg-data /data btrfs defaults 0 2
Notieren Sie sich alle Einstellungen aus folgenden Konfigurationsmenüs:
General setup
Set keyboard layout
Set time and time zone
Network setup
Show network summary
Sichern Sie die HELIOS Konfigurationsdateien aus den Verzeichnissen:
HELIOSDIR/var/conf
HELIOSDIR/var/spool
HELIOSDIR/var/run/WebShare_User_Settings
HELIOSDIR/public/WebShare/.Proof-Profiles
„var/spool“ enthält in erster Linie Informationen zur Konfiguration, ist aber auch das übergeordnete Verzeichnis der „Hold“- und „Fehler“-Warteschlangen.
Sind diese Standardverzeichnisse, oder weitere „echte“ Warteschlangen an diesem Speicherort, noch in Verwendung, ist es am besten, verarbeitete aber nicht benötigte Aufträge aus diesen Warteschlangen zu löschen und so das Datenaufkommen für die Migration zu minimieren.
Um die Konfigurationsinformationen aus diesen Verzeichnissen zu sammeln, wechseln Sie in das HELIOS Installationsverzeichnis und führen Sie den folgenden Befehl aus (bitte den Pfad zu Ihrem Migrationsverzeichnis anpassen!):
# cd /usr/local/helios # bin/htar -czvf /data/vsa1-migration/helios-var.tgz \ var/conf var/spool var/run/WebShare_User_Settings \ public/WebShare/.Proof-Profiles
Prüfen Sie anhand der Ausgabe von „htar“, ob die Dateien ohne Fehler gesammelt werden konnten.
Falls es noch keine „WebShare_User_Settings“- oder „.Proof-Profiles“-Verzeichnisse gibt, können Sie diese Warnung ignorieren:
> htar: Warning: Cannot archive ...: > No such file or directory
Kopieren Sie die Dateien „passwd“, „group“, „shadow“ und „fstab“ aus „/etc“ nach „/data/vsa1-migration“, z. B.:
# cd /etc # cp -p passwd group shadow fstab /data/vsa1-migration
Fahren Sie die VSA 1.0/2.0 herunter.
Entfernen Sie in Ihrer VM-Administration die VSA 1.0/2.0 Datenfestplatten.
Richten Sie mit Hilfe Ihres VM-Administrationsprogramms die VSA 3.0 als separate VM ein.
Wenn die Images der Datenfestplatten (höchstwahrscheinlich VMDK oder VHD) zusammen mit der VSA 1.0/2.0 VM abgelegt sind, z. B. im selben Ordner (was für bei den meisten Hypervisoren der Fall sein dürfte), verschieben Sie die Images in den neuen Ordner für die VSA 3.0 VM.
Verbinden Sie in Ihrem VM-Administrationsprogramm die Datenfestplatten mit der VSA 3.0 und starten Sie das System.
Wenn in der VSA 1.0/2.0 weitere HELIOS Produkte installiert waren, installieren Sie dieselben Produkte in der VSA 3.0.
Mounten Sie auf der VSA 3.0 das logische Volume, auf dem die Konfiguration für die Migration gesichert ist, z. B.:
# mkdir /data # mount /dev/mapper/datavg-data /data
Jetzt können Sie auf das Verzeichnis „/data/vsa1-migration“ zugreifen.
Fügen Sie der Datei „/etc/fstab“ die fehlenden Einträge für die VSA 3.0 hinzu.
Die Struktur des Dateisystems ist für VSA 1.0/2.0 und 3.0 gleich.
Daher dürfen Sie die Partitionen „/“, „/boot“ oder „swap“ nicht verändern (und, falls Sie immer noch Benutzer-Homeverzeichnisse in „rootvg“ haben, auch nicht „/home“). Achten Sie bitte darauf, die VSA 3.0 Dateisystemeinträge für „rootvg“ NICHT zu ändern.
Diese werden entweder als „/dev/mapper/rootvg-<name>“-Einträge gelistet, z. B.:
/dev/mapper/rootvg-system / ext4 errors=remount-ro 0 1
oder mit dem Präfix „UUID“, z. B.:
UUID=a6c70175-56bf-49af-8fe5-578aa3264459 /boot ext4 defaults 0 2
Einträge für Wechselmedien dürfen auch nicht verändert werden, z. B.
cdrom
, floppy
usw.
In der ursprünglichen VSA 3.0 Datei „/etc/fstab“ werden Sie keine zusätzlichen Einträge „/dev/mapper“ finden.
Hier fügen Sie der Datei „/etc/fstab“ einfach die Einträge Ihrer gesicherten „fstab“ hinzu, z. B.:
„/dev/mapper/<non-rootvg>-<name>“ oder
andere Dateisysteme, die manuell angelegt wurden (wie z. B. NFS)
Vergewissern Sie sich, dass alle Einhängepunkte existieren und geben Sie folgenden Befehl ein:
# mount -a
Vergewissern Sie sich, dass all Ihre Dateisysteme vorhanden sind, z. B.:
# df -k
Stellen Sie Ihre Konfiguration in den Menüs „Network setup“ und „General setup“ gemäß Ihrer Notizen, die Sie sich vor der Migration gemacht haben, wieder her.
Stellen Sie die HELIOS Konfigurationsdateien innerhalb des Unterverzeichnisses „var“ wieder her.
Vergewissern Sie sich, zuerst den Befehl „stop-helios“ einzugeben und nach erfolgter Wiederherstellung den Befehl „start-helios -i“, z. B.:
# cd /usr/local/helios # bin/stop-helios now # umask 0 # bin/htar -xzvf /data/vsa1-migration/helios-var.tgz # bin/start-helios -i
Dadurch wird sichergestellt, dass sowohl die von den HELIOS Diensten benötigte Konfiguration als auch die Umgebung korrekt eingerichtet sind.
Stellen Sie die HELIOS Spool- oder Volumeverzeichnisse, die sich auf der VSA 1.0/2.0 Systemfestplatte befanden, wieder her.
Stellen Sie hinzugefügte oder geänderte Dateien auf den HELIOS Volumes „ICC-Profiles“ und „Settings“ wieder her.
Um eine Liste aller Benutzer- und Gruppennamen, die auf VSA 3.0 migriert werden sollen, zu erhalten, können Sie die HELIOS Passwortdatei „passwd“ in „HELIOSDIR/var“ (die Sie gerade aus der VSA 1.0/2.0 wiederhergestellt haben) verwenden. Damit lassen sich die Benutzer und Gruppen identifizieren, die Sie in die VSA 3.0 übertragen müssen.
Abgesehen vom Systembenutzer „root“ sollte diese Liste nur „echte“ HELIOS Benutzer enthalten. Für jeden der Namen in der HELIOS „passwd“-Datei können Sie mit dem Befehl „grep“, ausgeführt auf die Dateien „passwd“ und „shadow“ der alten VSA 1.0/2.0, die Zeilen finden, die den Dateien „passwd“ und „shadow“ der VSA 3.0 hinizugefügt werden müssen.
Bevor Sie den VSA-2.0-Dateien „passwd“, „shadow“ und „group“ VSA-1.0-Benutzer und -Gruppen hinzufügen, muss sichergestellt werden, dass bestimmte Felder nach Hinzufügen der Einträge immer noch eindeutige Werte enthalten.
Bevor Sie einer bestimmten Datei eine Zeile hinzufügen, vergewissern Sie sich, dass die Werte in bestimmten Feldern nicht bereits verwendet werden (Duplikat).
In der Datei „passwd“ handelt es sich um die Felder:
1 (Benutzername)
3 (Benutzer-ID)
5 (Langname)
In der Datei „shadow“ handelt es sich um das Feld:
1 (Benutzername)
In der Datei „group“ handelt es sich um die Felder:
1 (Gruppenname)
3 (Gruppen-ID)
Wenn Sie beispielsweise einen Benutzer „John Q. Public“ haben, der in „/etc/passwd“ der VSA 1.0/2.0 mit folgender Zeile aufgeführt ist:
johnp:x:8110:8010:John Q Public:/usr/johnp:/bin/sh
können Sie diese Zeile der Datei „/etc/passwd“ der VSA 3.0 hinzufügen, vorausgesetzt, dass sie keine Einträge in folgenden Feldern hat:
1 mit dem Wert „johnp“
3 mit dem Wert „8110“
5 mit dem Wert „John Q. Public“
Verfahren Sie ebenso mit der Datei „shadow“.
Tritt ein Konflikt auf, müssen Sie den Wert in diesem Feld des Eintrags, den Sie anhängen möchten, ändern. Stellen Sie dabei sicher, dass auch der neue Wert zu keinem Konflikt führt.
Falls der Wert im „ID“-Feld zu einem Konflikt führt, notieren Sie sich die neue Benutzer- oder Gruppen-ID, die Sie angegeben haben. Sie müssen dann die Dateien und Ordner mit dieser Benutzer- bzw. Gruppen-ID in Ihrem Dateisystem an die neue ID, die Sie angegeben haben, anpassen.
Um die Gruppennamen aus Ihrer VSA 1.0/2.0 Datei „group“ zu sammeln, zu der migrierte Benutzer gehören, können Sie den Befehl „grep“ verwenden und die Ausgabe in eine temporäre Datei leiten, z. B.:
# cd /data/vsa1-migration # grep johnp group >> group.migrate
Nachdem sämtliche migrierte Benutzernamen verarbeitet worden sind, machen Sie die Zeilen in der Datei „group.migrate“ eindeutig, z. B.:
# sort < group.migrate | uniq > group.migrate.uniq
Jetzt ist „group.migrate.uniq“ eine sortierte Liste eindeutiger Gruppeneinträge der VSA 1.0/2.0, die mit der Datei „/etc/group“ der VSA 3.0 verglichen werden kann. Sie können Zeilen hinzufügen oder Gruppeneinträge erweitern, ganz wie Sie es auf der VSA 3.0 wünschen.
Vergewissern Sie sich noch einmal, dass Gruppenname und ID eindeutig sind bevor Sie die Zeile der Datei „/etc/group“ hinzufügen.
Falls andere Benutzer- und Gruppennamen aus der VSA 1.0/2.0 ebenfalls übernommen werden sollen, wenden Sie die oben beschriebenen Sicherheitsvorkehrungen an.
Achten Sie insbesondere darauf, keine Systembenutzer oder -gruppen der VSA 3.0 zu verändern.