HELIOS Base UB64 Benutzerhandbuch (Version 4.0.0)  
 

C Technische Hinweise

In diesem Kapitel beschreiben wir den Aufbau der HELIOS Drucker- und Server-Logdatei (die Sie in HELIOS Admin im Menü Listen einsehen können), zeigen Ihnen, wie Sie PostScript-Initialisierungen für Ihr RIP in HELIOS Admin definieren können, beschreiben Fehlermeldungen uvm.

Am Ende dieses Kapitels finden Sie eine Tabelle mit sämtlichen TCP-Ports, die von den HELIOS Diensten genutzt werden.

C.1 Aufbau der Drucker-Logdatei

Jeder Eintrag in der Datei „HELIOSDIR/var/adm/printer.acct“ (mit dem Suffix „.0“, gestern, bis „.6“, vor sieben Tagen) hat folgendes Format:

status ptrName "username" "JobTitle" startTime duration
pages ListOfFonts
Erklärung

status (dezimal):

  3 Allgemeine UNIX-Warnung
  2 PostScript-Ausgabe
  1 UNIX-Info (z. B. erweiterte Druckinformationen)
  0 OK
-1 Kommunikationsfehler
-2 PostScript-Fehler
-3 Abgebrochener Druckauftrag (z. B. durch Signal)
-4 UNIX-Fehler (z. B. Datei nicht gefunden)

ptrName: Logischer (UNIX-)Druckername

"username": Aus PostScript-Kopfzeile

"JobTitle": Dokumentenname (aus PostScript-Kopfzeile)

startTime: Sekunden seit dem 1.1.1970 (UNIX „time_t“)

duration: endTime-startTime in Sekunden

pages: endPage-startPage (per Druckerabfrage durch „pagecount.ps“ ermittelt).

ListOfFonts: Verwendete Schriften (durch Leerzeichen getrennt)

Ist der status nicht 0, folgt der Zeile die Fehlerausgabe des Druckers, eingerahmt von „Error output:“ und „End error output“. Wenn keine druckfähigen Daten zum Drucker geschickt wurden (pages=0), wird duration „0“.

Hinweis:

Meldungen werden nur in die Drucker-Logdatei geschrieben, wenn in HELIOS Admin die Option Abrechnungsdatei für die Druckerwarteschlange aktiviert ist.

Benutzer- und Dokumentennamen in Druckaufträgen

Der mit jedem Druckauftrag in der Drucker-Logdatei „HELIOSDIR/​var/​adm/​printer.acct“ protokollierte Benutzername (an den auch Fehlermeldungen per E-Mail geschickt werden) wird durch Abfragen der PostScript-Kopfzeile des Druckauftrags im „%%For“-Kommentar ermittelt.

Hinweis:

Ab Mac OS 7.x wird der Name im „%%For“-Kommentar automatisch auf den „Benutzer“ im Abschnitt „Netzwerkidentität“ (Apple Kontrollfeld File Sharing) verwendet.

Unter OS X wird der Name aus dem Eintrag Name im Bereich „Benutzer“ der „Systemeinstellungen“ verwendet.

Fehlt der „%%For“-Kommentar, werden alle Aufträge standardmäßig „nobody“ zugewiesen.

Ist eine Name spezifiziert, kann jedoch weder in der Liste der vollständigen noch der Kurznamen in „/etc/passwd“ gefunden werden, erscheint der (unbekannte) Benutzername weiterhin in der Drucker-Logdatei, Fehlermeldungen werden jedoch per E-Mail an „root“ geschickt.

Hinweis:

Mac OS 8/9:
Wenn Sie im Chooser Benutzer Name sichern oder Kennwort sichern aktivieren, ist der im System gespeicherte Name eventuell nicht mit dem im Kontrollfeld „File Sharing“ identisch, da es möglich ist, den vorgegebenen Namen vor dem Abspeichern zu ändern. Der in Freigaben gespeicherte Name wird von der Logdatei verwendet.

OS X:
Der Name aus dem Feld „Gerätename“ in „Systemeinstellungen > Freigaben“ wird verwendet.

Der Dokumententitel wird durch Abfrage des „%%Title“-Kommentars in der PostScript-Kopfzeile des Druckauftrags ermittelt.

Sie können einen solchen Kommentar auch für UNIX- und MS-DOS-Druckaufträge setzen und auf diese Weise sicher stellen, dass sie ebenfalls vollständige Einträge in der Drucker-Logdatei haben.

C.2 Aufbau der Server-Logdatei

„HELIOSDIR/var/adm/server.acct“ (mit dem Suffix „.0“, gestern, bis „.6“, vor sieben Tagen) protokolliert erfolgreiche Anmeldungen sowie fehlgeschlagene Anmeldeversuche.

Bei einer erfolgreichen Anmeldung sieht der Eintrag in „server.acct“ so aus:

status svrName ws_address status-pid "usrname" startTime duration
usrTime sysTime rusage
Erklärung

status: 1 (erfolgreiche Anmeldung)

svrName: Servername

ws_address: Netzwerkadresse der Workstation (TCP/IP oder AppleTalk)

status-pid: Exit-Status des Prozesses (0 = OK; 1…127 = mit Fehler beendet, d. h. das Programm wurde beendet; 128… = abnormal beendet, fragen Sie Ihren Systemadministrator) und Prozess-ID

"usrname": Anmeldename des Benutzers

startTime: Anmeldezeit in Sekunden seit dem 1.1.1970 (UNIX „time_t“)

duration: endTime-startTime (in Sekunden)

usrTime: Prozessorzeit, die vom Benutzerprozess in Anspruch genommen wurde, (in <Sekunden>:​<Mikrosekunden>)

sysTime: Prozessorzeit, die vom Benutzerprozess im Systemmodus in Anspruch genommen wurde (in <Sekunden>:​<Mikrosekunden>)

rusage: Informationen zur Ressourcennutzung. Die Struktur variiert je nach Betriebssystem – lesen Sie die Beschreibung von „getrusage“ in der Dokumentation Ihres Host-Computers. Einige der Felder, die die Ressourcennutzung anzeigen, sind unverschlüsselt und werden von HELIOS Admin im Fenster „Server-Logdatei“ verwendet.

Bei einer fehlgeschlagenen Anmeldung sieht der Eintrag in „server.acct“ so aus:

status svrName ws_address pid "name" time
Erklärung

status: 2 (fehlgeschlagene Anmeldung)

svrName: Servername

ws_address: Netzwerkadresse der Workstation (TCP/IP oder AppleTalk)

pid: Prozess-ID

"name": Name für den Anmeldeversuch

time: Anmeldezeit in Sekunden seit dem 1.1.1970 (UNIX „time_t“)

C.3 Aufbau der Sync-Logdatei

„HELIOSDIR/var/adm/dtsync.log“ (mit dem Suffix „.0“, gestern, bis „.6“, vor sieben Tagen) protokolliert das Datum und die Uhrzeit der Synchronisierung, den Namen des Synchronisierungsauftrags sowie die zugehörige Meldung.

Die Einträge in „dtsync.log“ haben folgendes Format:

startTime syncjobName message
Erklärung

startTime: Datum und Uhrzeit, zu der die Synchronisierung gestartet wurde

syncjobName: Name des Synchronisierungsauftrags

message: Anzahl der synchronisierten (synced)/​übersprungenen (unsynced)/​entfernten (deleted) Dateien und ihrer Größe, die Anzahl der durchgegangenen Verzeichnisse sowie die für die Synchronisierung benötigte Zeit

C.4 PostScript-Initialisierungen in HELIOS Admin

Bei der Verwendung von Drucker-Initialisierungssequenzen (INIT) in HELIOS Admin darf der Operator „exitserver“ nicht enthalten sein, da ansonsten der nachfolgende Druckauftrag nicht korrekt ausgeführt wird. Das liegt daran, dass das INIT in demselben Vorgang zum Drucker geschickt wird wie der nachfolgende Druckauftrag.

Erörterung: Das INIT muss normalerweise nicht das Funktionsverzeichnis des Servers dauerhaft verändern, da es jedem einzelnen Druckauftrag automatisch vorangestellt wird. Außerdem empfiehlt es sich nicht, das Funktionsverzeichnis über eine INIT aus HELIOS Admin abzufragen und umzusetzen, da sonst bei jedem Druckvorgang die geänderte Information in das RIP EEPROM geschrieben wird und letzteres nur eine Programmierungslebensdauer von 10.000 Zyklen hat.

Lösung: Vereinfachen Sie das INIT durch Entfernen des Operators „exitserver“.

Das INIT sollte nach Möglichkeit die Werte der Parameter, die verändert werden sollen, zunächst abfragen, um zu überprüfen, ob sie bereits den gewünschten Wert haben. Dieser Vorgang spart Verarbeitungszeit im RIP. Ein Beispiel:

Empfohlene INIT aus dem Handbuch des RIPs:

serverdict begin 0 exitserver 
statusdict begin 2400 setresolution end

Empfohlene INIT für die Verwendung in HELIOS Admin:

statusdict begin 
resolution 2400 eq not {2400 setresolution} if end
Hinweis:

INITs können keinen PostScript-Code zur Abfrage des RIPs enthalten, da es zurzeit keine Möglichkeit gibt, die Antwort an HELIOS Admin zurückzusenden.

Wichtig:

Bitte kontaktieren Sie Ihren RIP-Lieferanten und nicht HELIOS, wenn Sie Probleme und/​oder Fragen bezüglich RIP-INITs oder RIP-Konfigurationen haben.

C.5 Fehlerprotokolle

HELIOS Fehlerprotokolle lassen sich auf UNIX-Plattformen mit dem Programm „syslogd” und auf Windows-Plattformen mit dem „Ereignisprotokoll“ anlegen.

syslogd

„syslogd“ läuft innerhalb von UNIX kontinuierlich im Hintergrund und hat die Aufgabe, Status- und Fehlermeldungen von anderen Programmen zu verarbeiten und diese entsprechend seiner Konfiguration an ein bestimmtes Ausgabegerät oder eine Datei zu schicken. HELIOS Admin nutzt die Dienste von „syslogd“ zur Ausgabe von Fehlermeldungen und Warnungen.

Durch entsprechende Änderung der Konfigurationsdatei „/etc/syslog.conf“ auf dem Server kann der Administrator den Nachrichtenfluss genau kontrollieren. Beispielsweise können Meldungen automatisch an angemeldete Benutzer (oder an ganze Gruppen) weitergeleitet, in Dateien gespeichert oder auch an die Systemkonsole ausgegeben werden.

Hinweis:

Vergewissern Sie sich, dass das Programm „syslogd“ auf Ihrem Betriebssystem richtig konfiguriert ist, da die HELIOS Dienste andernfalls weder Fehler- noch Warnmeldungen protokollieren.

Windows-Ereignisse

Auf Windows-Plattformen lassen sich Fehlerprotokolle beispielsweise mit dem Programm „Ereignisanzeige“ ansehen (Computerverwaltung > System > Ereignisanzeige), welches Fehler in Anwendungen in der Logdatei „Anwendung“, Security-Audit-Logs in „Sicherheit“ und Systemfehler in „System“ speichert.

C.6 Optimierung des UNIX-Kernels

In diesem Abschnitt finden Sie optionale Optimierungsmaßnahmen, die allerdings solide Erfahrungen mit UNIX voraussetzen. Wenn Sie nicht über ausreichende Kenntnisse verfügen, raten wir Ihnen dringend davon ab.

Wenn der HELIOS Host mit ausreichend Speicher ausgestattet ist, kann es sich lohnen, den Wert einiger Datenstrukturen im Betriebssystem auf einen höheren Wert als üblich zu setzen. Dadurch wird mehr Information im Hauptspeicher vorgehalten, die ansonsten vielleicht Stück für Stück von der Festplatte nachgeladen werden müsste. Moderne Betriebssysteme passen die Größe der Datenblöcke an den verfügbaren Hauptspeicher an. Einzelheiten finden Sie in Ihrer UNIX-Dokumentation.

Weitere Informationen zur Optimierung des UNIX-Kernels finden Sie auf der HELIOS Website:
www.helios.de/web/DE/support/unixkernel.html

C.7 WebShare auf langsamen Netzwerkgeräten

Standardmäßig erfolgt die Anmeldung an WebShare RSA 1024-Bit verschlüsselt. Dies geschieht im Webbrowser per JavaScript. Langsame Netzwerkgeräte, wie z. B. das Apple iPhone der ersten Generation, haben einen JavaScript Time-out, der zu fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen führt. Mit der Präferenz RSABits lässt sich die Anmeldung auf 640-Bit umschalten. Dies gewährleistet immer noch eine recht große Sicherheit und das Problem der Time-outs im iPhone entfällt:
# prefvalue -k Programs/authsrv/RSABits -t int 640

Nach Neustart des Autorisierungsservers „authsrv“ oder der HELIOS Dienste (stop-helios und start-helios) ist die neue Verschlüsselungseinstellung aktiv. Auf der Anmeldeseite von WebShare steht jetzt (Crypted RSA 640 bit).

C.8 HELIOS TCP-Ports

Port Protokoll Wo Funktion/Dienst
67 UDP Server DHCP-Serverport
110 TCP Server EtherShare POP-3-Mailserver
137 UDP Server PCShare Browsing
138 UDP Server PCShare NetBIOS
139 TCP Server PCShare SMB/CIFS
445 TCP Server PCShare SMB/CIFS
512 UDP Server EtherShare „biff“-Benachrichtigung
515 TCP Server BSD Remote LPR
5481 TCP Server AFP-Server
2000 UDP Server PCShare 1.x native DOS/Win 3.x
2001 TCP Server EtherShare Mailserver
2001 UDP Server PCShare 2.x native DOS/Win 3.x
2002 TCP Server ImageServer Ereignisse
2003 UDP Server syslog-Benachrichtigung
2003 TCP Server PCShare Serviceport
2004 TCP Server EtherShare Admin
2005 TCP Client Create PDF Server (Acrobat Distiller)
2006 TCP Server HELIOS Admin
2007 TCP Server EtherShare Druckspooler (papsrv)
2008 TCP Server Serviceport für Autorisierungsserver
2009 TCP Server WebShare Webserver
2010 TCP Server WebShare Fileserver
2011-2014 TCP Client Printing PCShare native DOS printsrv
2011-2015 TCP Server Temporäre Ports für WebShare Fileserver
2016 TCP Server Serviceport für WebShare Fileserver
2017 TCP Server Serviceport für Benachrichtigungsserver
2018 TCP Server Create PDF Server (Ghostscript)
2019 TCP Server Tool Server
2021-2023 TCP Client Printing PCShare native DOS printsrv
2024 TCP Server Serviceport für Script Server
2025 TCP Server Desktopserver HelRPC-Port
2026 TCP Server mDNS Proxyserver-Registrierungen
2027 TCP Server Serviceport für HELIOS DHCP
2028 TCP Server DHCP-Server HelRPC-Port
2029 TCP Server Serviceport für IT Monitor Server
2030 TCP PDC HELIOS PDC-Anmeldedienst
2031 TCP Server Serviceport für HELIOS Index Server
2209 TCP Client HELIOS Admin „telnet“-Port
2222 UDP Server EtherShare HelRPC-Port
2223 UDP Server PCShare HelRPC-Port
5353 UDP Server mDNS Serverport („Bonjour“)
5354 TCP Server mDNS Windows-Port (nur loopback!)


HELIOS Website © 2015 HELIOS Software GmbH  
HELIOS Handbücher 6. Februar 2019